Ernst Rabel

Rechtsgelehrter; Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Berlin (heute Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg) 1926-1937; u. a. Prof. an der Humboldt-Universität in Berlin 1926-1935; Richter am Ständigen Internationalen Gerichtshof in Den Haag 1925-1927; Emigration 1939; arbeitete von 1940 bis 1950 in den USA; 1950 Rückkehr nach Deutschland

* 28. Januar 1874 Wien

† 7. September 1955 Zürich

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 44/1955

vom 24. Oktober 1955

Wirken

Ernst Rabel wurde am 28. Jan. 1874 in Wien geboren. Nach Abschluss der Schulbildung studierte er Rechtswissenschaft und promovierte 1895 in Wien zum Dr. jur. In den folgenden Jahren war R. an Wiener Gerichten tätig, bis er sich 1902 als Privatdozent für römisches Recht und historische und dogmatische Rechtsvergleichung in Leipzig habilitierte. Zwei Jahre später wurde er zum a.o. Professor ernannt und erhielt 1906 einen Ruf als Ordinarius an die Universität Basel. Über Kiel (1910) ging R. dann nach Göttingen und 1916 nach München, wo er das Institut für Rechtsvergleichung begründete und neben seiner Lehrtätigkeit auch als Richter am Oberlandesgericht fungierte.

Als im Jahre 1926 in Berlin das Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht geschaffen wurde, berief man R. als den eigentlichen Begründer rechtsvergleichender Forschungstätigkeit zu seinem Leiter. Gleichzeitig ...